Nachhaltigkeit – einfach praktisch! by Michael Wühle

Nachhaltigkeit – einfach praktisch! by Michael Wühle

Autor:Michael Wühle
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783662614440
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg


(Übrigens, dieses Szenario wäre in anderen Abteilungen und Bereichen des Unternehmens aller Wahrscheinlichkeit nach das Gleiche. Sie können dieses Beispiel daher auf jeden beliebigen Bereich Ihrer Organisation übertragen.)

Nun gut, Sie sind ein erfahrener Manager und so leicht zu beeindrucken sind Sie auch nicht. Es gibt Methoden, diese Abwehrhaltung zu durchbrechen, und einige davon werden wir später noch besprechen. Genauso wie mit den Bedenkenträgern, die wir erstmals im kommunalen Bereich entdeckt haben, müssen wir auch dieses Problem lösen und die Visionen des Vorstands auf eine konfliktarme Art und Weise in der Praxis umsetzen.

Bei Unternehmen ist es hilfreich, die Innovationskraft der einzelnen Bereiche und Abteilungen anzusprechen. Damit lassen sich manchmal Menschen „umdrehen“, die vorher noch völlig auf Abwehr gepolt waren. Wenn Sie dann an leicht verständlichen Beispielen klarmachen können, dass Nachhaltigkeit nicht bedeutet, teuer zu sein, dann können Sie anwesende Controller, Einkäufer und sonstige kaufmännisch geprägte Menschen mit ins Boot holen. Eine Gefahr besteht in diesem Fall darin, dass die Personen ihre Vorschläge scheinbar positiv aufnehmen und dann, wenn sie zurück in ihrem Büro sind, solange grübeln und rechnen, bis sie Ihnen „beweisen“ können, dass sich Ihre Vorschläge einfach nicht rechnen. „Schade, das tut mir jetzt wirklich leid, aber Sie sehen ja selbst, es rechnet sich nicht“. So, oder so ähnlich wird es bei Ihnen ankommen.

Mir ist es schon passiert, dass ein Controller alle Risiken und Unsicherheiten, die es bei jedem innovativen Projekt gibt, genommen, auf eine Seite gezogen und aufsummiert hat. Als Ergebnis kam dann heraus, dass die untersuchte Technologie um 50 % teurer war als die bisherige auf fossilem Treibstoff beruhende Technik. Stellen Sie sich daher darauf ein, dass man Sie mit solchen Worst-case-Szenarien fast schon reflexartig konfrontieren wird. Die beste Antwort darauf ist, dieses Worst-case-Szenario dankend anzunehmen und mit zwei weiteren Szenarien best-case und normal-case zu ergänzen.

Stellen Sie alle drei Szenarien gegenüber und Sie werden mit dieser Methode Erfolg haben, vorausgesetzt, Sie sind nicht in einer völlig beratungsresistenten Umgebung. Wenn Sie auch damit nicht vorankommen, müssen Sie etwas tun, das normalerweise ein Projektleiter nicht tun will und auch nur im Notfall tun sollte. Sie müssen zu Ihrem Auftraggeber, sprich Vorstand oder Geschäftsführung gehen und ihm oder ihr klarmachen, dass es nun Zeit für ein Machtwort ist. Dies beseitigt zeitweise die Hindernisse, die Sie bisher aufgehalten haben.

Bedenken Sie jedoch auch die wahrscheinliche Reaktion der betroffenen Personen. Man wird nicht vergessen, was Sie da „angezettelt“ haben, und bei passender Gelegenheit wird man sich daran erinnern. Unternehmen, insbesondere große Unternehmen ticken so, da führt kein Weg vorbei. Eine bessere Lösung, wie eine beratungsresistente Umgebung überwunden werden kann, besprechen wir später im Kapitel über den Nachhaltigkeitsmanager.

Eine weitere Besonderheit im Nachhaltigkeitsmanagement sind Unternehmen in der (Luft-)verkehrsbranche, die unter einem besonderen Druck stehen.



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